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Milchstraße

Die Milchstraße fasziniert die Menschheit schon seit Tausenden von Jahren und ist die Galaxie, in der sich unser Sonnensystem mit der Erde befindet.

Sie selbst besteht geschätzt aus ca. 100 -300 Milliarden Sternen.

Sie hat in etwa einen Durchmesser von 170.000 – 200.000 Lichtjahren und eine ungefähre Dicke von bis zu 15.000 Lichtjahren mit Bulge.

Sie erstreckt sich über 360 Grad an unserem Nachthimmel und wird von uns als ein helles Band gesehen. Aufgrund ihres -  für uns mit dem bloßen Auge - als weißlicher Schleier erscheinenden Bands, wird sie als „Milchstraße“ bezeichnet. Sie wird von uns mit bloßem Auge so wahrgenommen, da wir keine einzelnen Sterne sehen können, sondern nur eine enorme Anzahl vieler lichtschwacher Sterne der galaktischen Scheibe und des galaktischen Zentrums.

Fotografieren wir die Milchstraße als 360 Grad Panorama, so wird sie als Bogen abgebildet.

Wenn wir als Fotografen von der Sichtbarkeit der Milchstraße sprechen, so meinen wir damit die Sichtbarkeit des galaktischen Zentrums, denn dies ist der für uns eigentlich interessante Teil der Milchstraße.

Die Milchstraße ist grundsätzlich das gesamte Jahr über sichtbar. Auf der Nordhalbkugel können wir das galaktische Zentrum allerdings nur zwischen den Monaten März und Oktober sehen. Zwischen Oktober und März liegt es nämlich unterhalb des Horizontes und ist somit für uns nicht sichtbar. Das galaktische Zentrum befindet sich auf der Nordhalbkugel immer in direkter Horizontnähe, während es sich auf der Südhalbkugel genau andersherum verhält und sich in Richtung Zenit befindet. Somit eignet sich die Südhalbkugel besser zur Milchstraßenfotografie, wenn man das galaktische Zentrum isoliert fotografieren möchte oder deutlicher hervorheben möchte.

Je weiter man sich südlich befindet, desto besser ist die Milchstraße sichtbar, am besten lässt sie sich ab ca. 50 Grad nördlicher Breite sehen.

Um die Milchstraße gut fotografieren zu können, sollte man sich einen Ort suchen, der so wenig wie möglich Lichtverschmutzung aufweist und es sollte Neumond sein bzw. eine Nacht, in der der Mond nicht in der Zeit auf ist, in der man das galaktische Zentrum sehen kann. Der Mond würde so hell scheinen, dass er die Sterne ausleuchtet und sie nicht sichtbar wären.

Idealerweise sucht man sich tagsüber einen geeigneten Ort aus, um dann nachts für die Milchstraßenfotografie gut vorbereitet zu sein.

Es ist in unserer Gegend nicht immer ganz leicht die Milchstraße auf Anhieb mit dem bloßen Auge auszumachen, da es praktisch keine Gegend mit minimaler Lichtverschmutzung gibt, denn auch ein kleines Dorf kann in vielen Kilometern Entfernung noch für genügend Lichtverschmutzung am Horizont sorgen. Grundsätzlich gilt, dass je größer ein Ort oder eine Stadt ist, desto weiter muss die Entfernung sein, um die Milchstraße fotografieren zu können.

Im Frühjahr ist das galaktische Zentrum erst kurz vor Sonnenaufgang sichtbar und befindet sich im Osten bis Südosten am Himmel. Zum Frühsommer hin ist die Milchstraße dann in Richtung Südost Südsüdost zu sehen, sie geht immer früher auf und wird auch länger sichtbar. Im Sommer liegt sie nicht mehr so flach wie im Frühjahr über dem Horizont, sie steht dann sogar praktisch senkrecht und ist fast die gesamte Nacht über im Süden zu sehen. Im Herbst sieht man dann das galaktische Zentrum in Richtung Süd Südwest direkt nach Sonnenuntergang, die sichtbare Zeit wird zunehmend kürzer, bevor es dann ab November bis März wieder unterhalb des Horizonts verschwindet.

Was die Kameraeinstellungen für die Milchstraßenfotografie anbelangt, so sollte man auch hier, wie grundsätzlich in der Nachtfotografie, ein sehr lichtstarkes Weitwinkel- oder Ultraweitwinkel-Objektiv mit einer Blendenzahl von f2.8 oder kleiner wählen.

Die ISO sollte man je nach Dunkelheit und Rauschverhalten der Kamera bei 3.200 bis 6.400 einstellen, die Belichtungszeit bei einer Vollformatkamera mit einem Vollformatobjektiv bei 16mm Brennweite mit einer Blende von f2.8 und einer ISO von 3.200 liegt bei maximal 20 Sekunden, damit es nicht zu Sternspuren kommt und die Sterne noch als scharfe Punkte zu erkennen sind.

Bei einem APS-C Sensor und allen Nicht-Vollformatkameras muss der sog. Crop-Faktor berechnet werden, der die genaue Belichtungszeit angibt, die man maximal wählen kann ohne Sternspuren zu erhalten.

Der Crop-Faktor lässt sich berechnen, indem man die Länge des Kleinbildformats durch die Länge des Bildsensors teilt. Der Crop-Faktor beschreibt somit das Verhältnis, mit welchem das Bild beschnitten und mit welchem Faktor die Brennweite verlängert wird. Hierfür findet man im Internet einfache Tabellen, um den passenden Wert für die entsprechende Kamera und das entsprechende Objektiv herauszusuchen.

Eine weitere technische Erklärung der Details würde an dieser Stelle zu wissenschaftlich und zu lang werden.

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